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Igel sind überall - Wir sind in Lucklum

Klein, im Allgemeinen still und nachtaktiv

Steckbrief unseres heimischen Igel, des Braunbrustigel (Eriaceus europaeus)

Der Igel ist ein diskretes Tier und wild. Ausgestattet mit bemerkenswerten Anpassungen, die es ihm ermöglichten, die letzten 20 Millionen Jahre zu überleben. Er konnte als gutmütiges Tier ein ruhiges kleines Leben führen!

Die Gattung Igel lebt in mehreren Unterarten in Europa, Asien und Afrika. Es gab sie bereits vor der Eiszeit und sie haben sich wahrscheinlich während dieser in zwei getrennten Rückzugsgebieten zu verschiedenen Arten entwickelt.

Aber es scheint anders zu sein...
Der Igel ist ein Tier, das Erwachsenen und Kindern weithin bekannt ist. Obwohl seine Stacheln kaum zum Streicheln einladen, macht er einen guten Eindruck.
Es verwüstet keine Ernten, greift nachts keine Kinder an, heult nicht im Morgengrauen und hinterlässt beim Stöbern im Garten weniger Spuren als ein einsames Wildschwein.
Kurz gesagt, ein Säugetier ohne Geschichten, eine Art idealer Schwiegersohn der Natur.

Lasst uns mit dem Igel unsere Gärten aufpeppen.
Doch der Igel verdient etwas Besseres als diese diffuse Sympathie.
Es ist in der Tat ein Ausnahmewesen.
Serienmäßig mit einer Reihe topaktueller Innovationen ausgestattet, passt er sich perfekt seiner Umgebung an.
Ein Igel ist eine Art Hybrid zwischen einem Panzer, einer Rakete und dem unverwüstlichen Angsthasen. Fast 5-8000 kugelgelagerte Federkiele verhindern die meisten Probleme bei schlechten Begegnungen. Nur der Dachs kann mit dieser scharfen Rüstung spielen. Bei einem Angriff, dem Formationspunkt einer Schildkröte nach Art der römischen Legionen, nimmt der Igel die Haltung der Kugel ein. Eine ganz besondere Muskulatur ermöglicht es ihm, sich mehrere Stunden in der Form eines Balles zu halten, Schnauze, Beine und Schwanz sicher im Stachelkäfig. Unser Held ist außerdem ein Konzentrat von Innovationen. Auf die Erkennung von Beute ausgerichtete Geruchsempfindlichkeit, Ultraschallerkennung verbunden mit den Vorzugsfrequenzen von Insekten, Federkiele; die Stacheln; mit Wabenstruktur, die Robustheit, Leichtigkeit und Flexibilität garantieren.
Alles wird von Mutter Natur in der Standardausstattung bereitgestellt. Aber das größte Kapital des Igels ist zweifellos seine Fähigkeit, in Lethargie zu verfallen und monatelang auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod zu überleben: Winterschlaf.

Grundsolide Zuverlässigkeit
In Sachen Robustheit hat der Igel einen soliden Rahmen. Seine Muskulatur kann sich sehen lassen. Der Kiefer ist genauso kräftig und die scharfen Zähne machen es möglich, die härtesten Käfer zu zermalmen.
Die kurzen Stummelbeine begünstigen Bewegungen auf niedriger Ebene, die Nase tief am Boden, um Beute leichter zu erkennen. Der Igel kann auch auf Zehenspitzen stehen und durch unwegsames Gelände navigieren. Ausgestattet mit beeindruckenden Klauen kann er Schneckenhäuser und Vogeleier knacken, und auch niedrige Mauern erklimmen. Er ist bereitwillig amphibisch und kann Wasserstraßen überqueren, ohne Angst zu haben.
Der Magen und das Verdauungssystem sind solide und ermöglichen eine Ernährung, die sich nur wenige andere Tiere zutrauen.
Mit solchen Vorzügen konnten Igel ganz Europa erobern. Sie sind von den andalusischen Halbwüsten bis zu den Fjorden Norwegens, von den schottischen Mooren bis zu den vulkanischen Hängen Siziliens zu sehen.

Ein wahrer Europäer
An all diesen Orten leben Igel seit Jahrtausenden mit Menschen zusammen. Bis vor kurzem lief es gut und nirgendwo sonst als auf dem Land war die Dichte so hoch.
Das Vorhandensein von beweideten Wiesen, abwechslungsreichen Kulturen auf kleinen Parzellen, zahlreichen Hecken, Obstgärten und vereinzelten Dickichten haben eine Art Garten Eden gebildet.

Leider ist das heute anders und der Igel ist von fast allen Schlägen betroffen, die wir der Natur zufügen  :
Verschwinden und Fragmentierung natürlicher Lebensräume, Verknappung und Verseuchung von Ökosystemen, direkte und massive Zerstörung von Tieren, wiederkehrende Dürreperioden …

Igel, eine vom Aussterben bedrohte Art - nein !!
wir können es ändern!

Angesichts dieser großen und damit einhergehenden Gefahren haben Stacheln wenig Einfluss und die Igelpopulationen scheinen in vielen Regionen sehr stark zurückzugehen.
Das Verschwinden von Igelhabitaten in vielen intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen bietet keine Überlebenschancen.
Produktivistische Monokultur ist das Schlimmste, was man tun kann. Das Tier braucht unbedingt Wiesen zum Jagen und Dickichte, Hecken oder Gehölze als Unterschlupf.
Die landwirtschaftliche Intensivierung spiegelt sich auch in der jährlichen Umwälzung des Bodens, der massiven und ständigen Kontamination durch Biozide wider, die über drei Viertel des Territoriums verteilt sind. Diese Moleküle, ob Herbizide, Fungizide, Molluzide, Insektizide (…) haben keine andere Funktion, als lebende Organismen abzutöten. Und es ist klar, dass sie besonders effektiv sind, da sie die gesamte Beute der Igel vernichten und wahrscheinlich einen großen Teil ihrer Populationen direkt betreffen.
In industriell bewirtschafteten Umgebungen sind die Bereiche, in denen Tiere noch überleben können, Straßenränder oder Eisenbahnschienen. Es gibt noch Gras und manchmal ein paar Büsche. Aber die Igel sind dann der Gefahr von Straßenkollisionen und der Zerstörung der Vegetation ausgesetzt, mechanische Arbeiten, die mehrmals im Jahr durchgeführt werden, was dazu führt, dass die letzten Individuen ausgerottet werden, die die Traktoren und Erntemaschinen überlebt haben.

Infolgedessen werden Igel in ländlichen Gebieten immer seltener. Außerhalb von Mischviehhaltung oder Heckengebieten mit geringer Intensivierung werden die höchsten Dichten jetzt in stadtnahen Gebieten und Wohngebieten beobachtet. Rasenflächen, Kleingärten, Zierhecken aber auch Tränken, Komposthaufen erfüllen perfekt die Grundbedürfnisse des Igels.
Offensichtlich schafft die Nähe der Menschen neue Gefahren. Einige ersticken in Zäunen, ertrinken in Schwimmbädern, fallen in Gullys, erleiden den Angriff von Hunden, sterben unter den Reifen, werden bei der Wartung von Palisaden zerquetscht. Aber insgesamt können die Bedürfnisse zufrieden gestellt werden - die Igel haben. Die Möglichkeiten der Unterbringung sind zahlreich und Menschen sind selten in der Dunkelheit zu sehen.


Aktion für die Igel
Um dem entgegenzuwirken, kann man effektiv vorgehen.
Eine Vielzahl kleiner Einzelmaßnahmen kann so tolerante Arten wie Igel und ihre häufigste Beute begünstigen.

Was ist konkret zu tun?

Verbieten Sie sich sofort den Einsatz von Chemikalien oder Bioziden im Garten:
Diese Substanzen vergiften alles. Im besten Fall lassen sie die Beute des Igels verschwinden (Regenwürmer, Schnecken, Insekten etc.), im schlimmsten Fall kontaminieren sie ihn direkt.

Reservieren Sie sich ein Stück Natur im Garten:
Es geht darum, ein paar mehr wilde Quadratmeter zu lassen, auf denen Pflanzen und Tiere ihr kleines Geschäft verrichten. Dort können Sie einen Holzstapel lagern, in dem sich die Igel niederlassen können; man kann dort auch die abgestorbenen Blätter lagern, die als Unterschlupf dienen. In diesem Raum keine Wartungsarbeiten.

Tausende Igel werden von Rasenmähern, Häckslern und Freischneidern getötet oder verletzt.
Einige sterben auch verkohlt in den Laubhaufen, die wir verbrennen, um den Weg freizumachen. Um eine Katastrophe zu vermeiden, ist es notwendig, während der Fortpflanzungs- und Überwinterungszeit keine Arbeiten durchzuführen.
Die Vegetationspflege wird daher vorzugsweise im Herbst durchgeführt, indem die Vegetation vorher sorgfältig kontrolliert wird, um die Tiere in ihren Tagesquartieren nicht zu verletzen.

Erleichtern Sie die Bewegungen des Igels:
Ziehen Sie in Absprache mit Ihrem Nachbarn in Erwägung, einen Igelgang (Hedgehog - Highway) zwischen Ihren Grundstücken anzulegen. Es kann ein Loch am Fuß eines Zauns sein, ein Durchgang in einer Mauer oder sogar die Ansiedlung von Kletterpflanzen auf einer niedrigen Mauer.

Braunbrustigel haben nach der Eiszeit weite Teile des gemäßigten Europas sowie Mittelrußland besiedelt, wo sie sich schon mal mit dem Weißbrustigel überschneiden.
In unserer Region ist der Europäische Braunbrustigel Eriaceus europaeus beheimatet.

In der Roten Liste der JUCN wird der Braunbrustigel als gering gefährdet eingestuft.

Das Einrollen des Körpers ist ein komplexes Zusammenspiel zahlreicher Muskeln. Unter der Rückenhaut liegt ein ovaler, dicker Muskelstrang, der beim Zusammenziehen eine gewölbte Kappe bildet und Füße und Kopf mit einschließt, wobei sich die Stacheln aufrichten.
Igel sind Sohlengänger und setzen die gesamte Fläche beim Gehen auf. Ihre Beine haben fünf mit Krallen versehene Zehen. Die Hinterbeine sind länger als die vorderen.
Ihre Schnauze ist etwa zwei Zentimeter lang und die Ohren so kurz, dass sie angelegt unter den Stacheln verschwinden.
Die Bauchseite ist fast immer mit einem dunkleren Brustfleck versehen und ist wie auch das Gesicht mit einem graubraunen Fell bedeckt. Die Augen sind rund und klein und sein Gesichtsfeld schlecht entwickelt. Beide Geschlechter weisen jeweils fünf Zitzen je Körperseite auf. Die knopfförmige Penisöffnung der Männchen liegt in der Mitte der hinteren Körperhälfte, wobei die Hoden äußerlich nicht zu erkennen sind. Die Geschlechtsöffnung der Weibchen liegt etwa zwei Zentimeter vor dem After.
Die Tiere haben eine bewegliche lange Schnauze und die Schneidezähne des Oberkiefers stehen weit auseinander, so dass die des Unterkiefers dazwischen passen.


Die Braunbrustigel  bevorzugen lichte Waldränder und Kulturlandschaften und siedeln sich auch in der Nähe menschlicher Behausungen an wie an Bauernhöfen, in Hausgärten und überall dort, wo sie genügend Nahrung finden. Sie werden manchmal so zahm, dass sie zu bestimmten Zeiten aufgestellte Futternäpfe besuchen. Für die Sommerzeit bauen sie sich einen trockenen Unterschlupf in dichten Hecken, Reisighaufen und unter Scheunenböden. Sie tragen Moos, Laub und Heu zusammen und polstern damit ihr Tagesversteck aus. Vom Nest aus kann sich ihr Jagdgebiet zweihundert bis dreihundert Meter nach allen Seiten erstrecken. Igel sind sehr ortstreu und halten bestimmte Wechsel ein. Sie richten sich nach einer inneren Uhr, verschlafen den Tag in ihrem Versteck und streifen abends zwei bis drei Stunden umher und dann nochmal kurz nach Mitternacht. Auch am frühen Morgen sind sie noch etwa eine Stunde unterwegs und schnüffeln fortwährend in der Luft und stöbern mit feuchter Nase im Moos und verrottetem Laub.

Der Igel ist ein Allesfresser und ernährt sich von Insekten, Regenwürmern, Spinnen, Raupen von Schmetterlingen, nestjungen Mäusen von Eiern bodenbrütender Vögel. Auch Frösche und Echsen verschmäht er nicht. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen auch Hummeln, Bienen und Wespen. Er hat bei einem Stich keinerlei Beschwerden und er verträgt auch hohe Mengen an Schlangengift. Tote Beutetiere beschnüffelt er gründlich, schnell bewegliche packt er sofort mit den kraftvollen Zähnen. Lebende Eidechsen und Mäuse werden  oft totgeschüttelt. Größere Säugetiere hält er mit den Vorderfüßen fest und beißt mit seinem kräftigen Gebiss Teile davon ab. Gelegentlich verzehrt er Pilze, Eicheln, Bucheckern, Beeren und Fallobst. Schnecken gehören nicht zu seiner bevorzugten Nahrung. Igel, die den Menschen kennen sind weniger scheu und fressen aus der Hand. Er nimmt gerne Fleisch, Fisch, Fertigfutter für Hunde und Katzen und er trinkt Wasser und verdünnte Milch. Igel lernen auf Zuruf und Pfeifen zu folgen. Auch kann man sie hochnehmen, wenn man sie vorsichtig am Bauch krault. Bei ruckartigen Bewegungen oder Husten erschrecken sie und rollen sich augenblicklich zusammen. Ihr Geruchs- und Gehörsinn sind gut entwickelt. Ihr Verhalten wird nicht nur durch angeborene Instinkte bestimmt, sondern auch durch persönliche Erfahrung. Der Igel ist ein Einzelgänger und meidet außerhalb der Paarungszeit Kontakt zu anderen Artgenossen. Wird ein Igel vom Menschen unsanft überrascht, rollt er sich fauchend zusammen. Im Tagesschlaf liegt er in seinem Nest meist halb eingerollt auf der Seite und auf warmer Unterlage streckt er sich auch platt auf dem Boden aus.

Seine Körpermuskeln sind sehr verschiebbar, so dass er sich durch enge Spalten zwängen kann. Er geht langsam mit etwas eingeknickten Beinen, wobei der Bauch fast den Boden berührt. Wenn er hochbeinig trippelt, vermag er auch schnell zu laufen. Igel hört man auch oft husten oder nießen. In Wut oder Angst keckert er laut und in sehr starker Bedrängnis schreit er gellend. Kommt er mit intensiv riechenden Substanzen wie Farbanstrichen in Berührung, produziert er durch kauende Bewegungen große Mengen eines schaumigen Speichels, den er dann unter Verrenkungen auf alle zu erreichenden Körperteile spuckt. Durch diese Selbstbespeichelung versucht er, den fremden Geruch zu übertönen. Braunbrustigel sind sehr oft von Parasiten wie Lungen- und Haarwürmern befallen und sind Träger des Igelflohs, Zecken und anderen Milben.

Die Brunstzeit der Braunbrustigel beginnt, wenn die Tiere aus dem Winterschlaf erwachen und dauert bis Juli/August. Beim Paarungsspiel flieht das Weibchen zunächst vor dem Männchen. Dieses schleicht sich aber immer wieder von hinten an und wird vom Weibchen weggeboxt. Dieses Liebesspiel wird stundenlang fortgesetzt. Sie umkreisen sich und werden dabei immer stärker erregt. Stört ein Artgenosse, wird dieser vom Männchen schnaufend und boxend in die Flucht geschlagen. Anschließend umkreist es wieder seine Angebetete. Dieses Liebesspiel ist nötig, um das Weibchen paarungsbereit zu machen. Bei der Begattung legt das Weibchen die Stacheln glatt an, drückt sich auf den Boden, die Hinterbeine nach hinten gestreckt und das Beckenende angehoben. Das Männchen besteigt es von hinten, stützt sich mit den Vorderpfoten auf das Weibchen und vollzieht die Begattung. Diese dauert nur wenige Sekunden und kann sich mehrmals wiederholen, dabei geben sie Geräusche von sich, die an ein Schnarchen erinnern. In der Scheide des Weibchens setzt das Männchen einen aus Drüsenausscheidungen gebildeten Begattungspfropf ab, der später ausgestoßen wird. Nach der Begattung verlässt das Männchen die Igelin und sucht oftmals nach weiteren Partnerinnen. Nach einer Tragzeit von fünf bis sechs Wochen gebären die Igel zwischen Mai und September in einem mit Pflanzenmaterial ausgepolstertem Nest etwa fünf bis sieben Junge. Manche Igeln bekommen zweimal im gleichen Sommer Nachwuchs. Beim Gebären liegt das Weibchen meist auf der Seite und presst das Junge mit dem Mutterkuchen aus, verzehrt die Nachgeburt und beleckt das Kleine. Anschließend folgen mit dem Kopf voraus die nächsten Kinder. Ist das letzte geboren, nimmt die Mutter die Kleinen einzeln mit dem Mund und legt sie an ihre Zitzen, wo sie gleich zu trinken beginnen. Die zwölf bis fünfundzwanzig Gramm schweren Jungen sind etwa sechs bis neun Zentimeter lang. Die Augen und die Ohren sind noch geschlossen. Sie sind auf der Unterseite rosa, auf dem Rücken grau und völlig haarlos. Aus ihrer Haut ragen etwa drei Millimeter lange weiße Jugendstacheln heraus, die bei der Geburt in das Hautpolster zurück gedrängt waren. Innerhalb eines Tages verliert die Haut das meiste Wasser und wird faltig, so dass die Stacheln jetzt etwa sechs Millimeter hervorragen. In der dritten Lebenswoche öffnen sie die Augen und Ohren und sind dann voll behaart und bestachelt.  Mit aufgeregtem Piepsen drängen sich die Kleinen um die Zitzen der Mutter. Nach der Säugezeit wiegen die Jungen etwa zweihundert bis zweihundertfünfzig Gramm. Gegen Ende der dritten Woche verlassen sie gelegentlich das Nest. Später folgen sie der Mutter und beginnen mit ihr Nahrung zu suchen. Sind die Jungen selbstständig, vertreibt sie die Mutter aus der gemeinsamen Wohnung. Die jungen Igel werden etwa im neunten Monat geschlechtsreif.
Unter den Insektenfressern sind die Igeln die einzigen echten Winterschläfer und haben sich Fettreserven angefressen. Um zu überleben müssen die Tiere mindestens fünfhundert Gramm Körpergewicht aufweisen.  Für die Winterschlafbereitschaft wirken mehrere Veränderungen im Tierkörper und in der Außenwelt zusammen. Schüttet die Bauchspeicheldrüse vermehrt Insulin aus, verringert sich die Menge des Blutzuckers und es wird mehr Glykogen in Leber und Muskeln als Energievorrat gespeichert. Der Igel ist jetzt zum Winterschlaf bereit und trägt Nestmaterial zusammen um eine seiner Sommerwohnungen auszupolstern, die er dann bei herbstlichen Temperaturen von acht bis zehn Grad bezieht. Sinkt die Nestwärme in seiner Umgebung unter fünfzehn Grad, kugelt er sich zusammen und verlangsamt alle Lebensvorgänge. Er atmet nur noch fünf  bis acht Mal in der Minute und sein Herz schlag verringert sich auf achtzehn bis zweiundzwanzig Schläge. Das Blut ändert seine Zusammensetzung und es wird mehr Heparin gebildet, damit durch die langsame Zirkulation kein Blutgerinnsel entsteht. Da er keine Stoffwechselwärme erzeugt, kühlt er bis fast auf Umgebungstemperatur ab und sein Herzschlag verlangsamt sich noch mehr. Kühlt die Nesttemperatur unter sechs Grad ab, steigert er seinen Stoffwechsel, um die Körpertemperatur auf etwa fünf Grad zu halten. Somit kann er nicht erfrieren. Bei sehr starker Kälte steigert er manchmal seinen Stoffwechsel, um den Puls noch mehr zu erhöhen. Der Winterschlaf wird ab etwa fünfzehn Grad Außentemperatur beendet wobei das Weckhormon Adrenalin eine wichtige Rolle spielt. Die gespeicherte Stärke wird wieder zu Zucker abgebaut und liefert die nötige Energie.
Text von: Günter Geiß - BUND Naturschutz in Bayern e.V.







 
 
 
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