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Igel schützen und helfen.

Wie erkenne ich, ob es einem Igel schlecht geht?

Ob Schrebergarten, der Garten am eigenen Haus oder in Parkanlagen – Igel sind gerne in der Nähe des Menschen auf der Suche nach Futter und einem geeigneten Winterquartier.
Zwar sind sie nicht akut gefährdet, gehören aber nach dem Bundesnaturschutzgesetz dennoch zu den geschützten Wildtierarten.
Igel gelten als Nützlinge und haben damit einen nicht zu unterschätzenden Wert für die Natur.

Auch für andere Tiere sowie den Menschen sind sie wertvoll. Aufgrund ihres süßen Äußeren wollen viele Menschen dem possierlichen Tierchen durch den Winter helfen.
Ob verletzter, hungriger oder ein Winterquartier suchender Igel – nicht nur für Gartenbesitzer sind einige Maßnahmen zum Igel schützen sehr einfach umsetzbar.


Die aussterbende Gartenkultur

Lange Zeit profitierten die Igel von unserer schönen Gartenkultur: Die Gärten waren umsäumt von Büschen und einigen Bäumen, die für Privatsphäre sorgten, wenn man an lauen Sommerabenden auf der Terrasse saß. In den Büschen flatterten Singvögel, pickten sich noch einige Vogelbeeren, Efeubeeren oder stibitzten letzte Körnchen aus einem hübschen Vogelhäuschen und sangen dazu den Abendgruß. Kaum verstummte die Amsel, übernahmen die ersten Fledermäuse den Flugraum über der Terrasse und sorgten dafür, dass die Mücken nicht allzu aufdringlich wurden. Und während sich zwischen den Büschen die Glühwürmchen versammelten, begann darunter die Raschelei der kleinen Stachelritter, die sich durch das Laub unter den Büschen wühlten und sich dort Käfer und Engerlinge wegsammelten.

Ja sogar schlecht versteckte Mäuse- oder gar Rattennester plünderten die Igel. Daher freute sich eigentlich jeder Gartenbesitzer über diese „vierbeinigen Helferlein". Tatsächlich war unser heimische Braunbrust-Igel in Gärten und Parks stärker verbreitet als auf dem Land, wo die immer weiter intensivierte Landwirtschaft das Überleben der Stacheltiere immer mehr erschwerte: Immer weniger wurden die Knicks zwischen den Feldern mit ihren Buschstreifen, in denen Igel ursprünglich ihren idealen Lebensraum hatten.
Untersuchungen zeigen deutlich diesen Trend zugunsten der Gärten. So lag in letzten Erhebungen die Besiedlungsdichte in Städten höher als in landwirtschaftlich genutzter Landschaft. Mittlerweile finden sich Igel sogar in reichlich unwirtlicher Umgebung in Innenstädten.

Fehlende Nahrung, fehlender Lebensraum, fehlende Verstecke

Doch seit einigen Jahren kommen unsere Igel auch in Gärten und Parks kaum noch über die Runden. Der Grund liegt vor allem im mangelnden Futterangebot. Denn Igel sind hochgradig spezialisierte Insektenfresser. Durchschnittlich 3 km wandert er pro Nacht auf der Suche nach nachtaktiven Laufkäfern, Käferlarven und Raupen. Doch diese Insekten gibt es kaum noch: Die Zahl der Insekten in Deutschland ist nicht nur zurückgegangen, sie ist regelrecht eingebrochen: Dreiviertel aller Fluginsekten ist im Verlauf von nicht einmal dreißig Jahren verschwunden, so dass schockierende Ergebnis einer der relevantesten Studien zum Thema: In nur 27 Jahren nahm die Gesamtmasse der gezählten Insekten um 76 Prozent ab, berichten Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden im Fachmagazin „PLOS ONE".

In seiner Not weicht der Igel auf „Ersatznahrung" aus, Schnecken und Regenwürmer beispielsweise. Doch leider macht diese Notnahrung Igel krank, denn Schnecken und Regenwürmer übertragen gefährliche Parasiten. Parasiten an sich sind nichts schlimmes für Igel- jedes Wildtier trägt Parasiten an und in sich und so ist es auch beim Igel. In der Regel sind Parasit und Wirtstier in der Natur sehr gut aneinander angepasst (viele Igelparasiten können nicht ohne Igel leben!) uns so kommt ein gesundes Tier mit starkem Immunsystem auch meist gut zurecht damit.
Denn obwohl Igel ihren Energiebedarf (in gesunder Landschaft) zu über 90 % aus Insekten bezogen und nur zu einem sehr kleinen Prozentsatz aus Schnecken (1 %) und Regenwürmern (8 % ), lag der Anteil letzterer in Phasen, wo die Käfer noch nicht oder nicht mehr so verfügbar sind - also im Frühjahr und Spätherbst - auch schon früher höher. Allerdings: Durch den Einbruch der Insektenzahl fehlt dem Igel nun seine Grundnahrung und er muss notgedrungen mehr und mehr auf ungesunde Notnahrung ausweichen. Die Folgen sind dramatisch:

Denn durch das vermehrte Fressen von „schlechter" Nahrung wie Schnecken und Regenwürmern (aber auch Abfall), leiden die Tiere neben der reinen Unterernährung auch noch an einer Fehlernährung, bei der wichtige Stoffe fehlen (z. B. wirkt das Chitin der Käfer im Darm bei der Verdauung als natürliches „Medikament" gegen Parasiten) - und zudem wandern mit jedem weiteren Bissen mehr und mehr Parasiten in den Igel und stoßen hier auf ein bereits durch den schlechten Ernährungszustand geschwächtes Immunsystem.

Ganze Populationen bedroht

Und so stellen nicht nur Studien einen enormen Rückgang der Igel-Populationen in Deutschland fest, als Folge sinkt wenig überraschend auch die durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere. Obwohl ein Igel in der Natur normalerweise rund 7 Jahre alt werden kann-und sogar schon 16 Jahre alte Igel gefunden wurden, zeigen aktuelle Untersuchungen eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter zwei Jahren beim heimischen Braunbrustigel.
Hinzu kommt eine hohe Todesrate bei den Babys -bereits Daten von 1977, also einer noch „guten Zeit" für Igel, zeigten, dass durchschnittlich 20% der Welpen starben, noch bevor sie im Alter von ca. einem Monat ihr Wurfnest verlassen, 70% starben binnen ihres ersten Lebensjahres. Beides zusammen führt dazu, dass mittlerweile ganze Populationen zusammenbrechen.
Dies zeigt sich auch im Alltag von Igelstationen. Anders als in anderen Ländern, gibt es in Deutschland praktisch keinerlei staatliche Strukturen für die Versorgung von Wildtieren. Die Wildtierhilfe liegt damit praktisch allein auf den Schultern von Privatleuten, die viel Zeit (und Geld) aufbringen, um den notleidenden Tieren zu helfen. Seit 2-3 Jahren sehen sich Igelhilfen jedoch einer wahren Flut von Zugängen gegenüber und neben der immer stärker zunehmenden Zahl an Notfällen ist auch der Zustand der abgegebenen Tiere immer dramatischer. Von diesen Daten ausgehend sind wir dabei, unsere „Ritter der Nacht" über kurz oder lang in vielen Gebieten ganz zu verlieren. Und lassen wir dies zu, dann kann es für die Stachelkobolde zu spät sein, auch wenn es uns - hoffentlich! - gelingt, unsere Natur wieder zu verbessern. Ausgestorbene Arten wieder anzusiedeln ist sehr schwierig .

Krankheitsanzeichen:

  1.  Tagaktivität:  ACHTUNG: Nicht jeder tagaktive Igel ist krank ...
  2.  Abgemagerte Gestalt: Länglicher Körper, abgesetzter Kopf, eingefallene Flanken (abgesetzte Hüften und Schultern), hochbeiniger Gang
  3. Hungerfalte
  4.  Röcheln oder Husten
  5.  Hinken oder andere Gangabnormalitäten
  6. Sichtbare Verletzungen
Kranker Igel

Schau nicht weg! So sieht ein todkranker Igel aus: Er besteht nur noch aus Haut und Knochen, sein Hals ist dünn (ein gesunder Igel hat praktisch keinen Hals), er geht hochbeinig (Symptom massiver Darmentzündungen), und seine Augen sind nur noch Schlitze. Igel werden erst kurz vor dem Sterben tagaktiv, da sie tagsüber einfache Beute von Vögeln sowie Fliegen sind. die ihre Eier auf die sterbenskranken Tiere legen. Die geschlüpften Maden wandern über Körperöffnungen in den Igel ein und töten diese von innen und außen. Ein solches Tier hat nur noch eine Chance, wenn es sofort in erfahrene Hände gelangt. 


Der Igel - das stille Leid in unseren Gärten!

Jedes Jahr am 2.2. -ist der offizielle „Tag des Igels". Das verwundert auf den ersten Blick, schließlich liegen gesunde Igel um diese Jahreszeit versteckt im tiefen Winterschlaf, erst im April oder Mai , wenn auch Nachts die Temperaturen nicht mehr unter 10° C fallen, ist es für sie Zeit, ,,aufzuwachen"!
Leider aber scheint die eigentlich unpassende Terminierung des „Gedenktages" zunehmend sinnvoll zu werden. Denn wie alle Insektenfresser, so finden sich auch unsere kleinen, stacheligen Gartenkobolde seit einigen Jahren in einer dramatisch schlechten Lage. Sie leiden furchtbar und mit jedem Jahr nimmt das Leid weiter zu.
So kommt es, dass tatsächlich schon-im Februar-wieder Igel zu sehen sind. Dies sind Tiere, die bereits unterernährt und leidend in den Winterschlaf gegangen sind und die nun aufwachen, weil „ihre Vorräte", ihre Kraft vorzeitig zur Neige gegangen ist. Solche Tiere, die jetzt gefunden werden, sind i.d.R. schwer krank und benötigen dann fachkundige Hilfe durch erfahrene „Igelpäppler"!

Dabei ist der Insektenmangel Menschen-gemacht: Immer „ärmer" werden unsere Gärten. Weniger Büsche, weniger Bäume, exotische Pflanzen und gefüllte Blüten, die keinen Nektar produzieren: Das bedeutet in direkter Folge auch weniger Insekten. Denn jeder Schmetterling braucht (als Raupe) eine für ihn fressbare Futterpflanze. Jeder Käfer ein Gebüsch, etwas Totholz und eine Laubschicht, in der er sich verkriechen und vermehren kann. Und auch unser Igel braucht einen Unterschlupf, ein unberührtes Fleckchen in einer „unaufgeräumten" Ecke des Gartens, in der er es unter Laub und Ästen zwischen Oktober und April ungestört seinen Winterschlaf verbringen kann. Wo soll er dies finden, wenn immer mehr Gärten zunehmend „nackter" werden, eintönig und frei von natürlichen Strukturen, und wenn dann auch oft noch absolut tödliche Gartengeräte wie Rasenmäher-Roboter, Sichelschneider und Laubsauger oder -bläser zum Einsatz kommen?
Die Gartenkultur hat sich gewandelt, wo früher die Naturoase genossen wurde mit Vogelgesang, Bienensummen und eben auch dem Rascheln in Sträuchern, steht heute ein „Funktionsort" im Vordergrund -weniger ein Garten, vielmehr eine vergrößerte Terrasse oder ein grün angehauchter Bereich, der eher eine Art offener Wintergarten darstellt, denn ein Stück lebendige Natur.






 
 
 
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